Wir kleinen Könige auf dem Weg in die defensive Selbstbegnügsamkeit der spätmodernen Gesellschaft?
Mit faszinierenden Einsichten in die Bauweise unserer spätmodernen Gesellschaft beginnen wir heute. Drei unabhängig voneinander verfasste Bücher argumentieren angesichts von Klima-, Finanz-, Coronakrise und Ukrainekrieg dafür, die Ansicht auf die Müllhalde zu werfn, die Gesellschaften des Westens könnten einfach so „weiterorgeln“ wie bisher und hoffen, dass man sich wieder bald auf dem Wachstumspfad befinden wird. Pustekuchen, das spätmoderne Individuum muss mehr als einen Pappenstiel an anderen Orientierungen entwickeln. Die Gefüge von Organisationen, Institutionen und unser gesamtes Verhältnis zu Dingen und zur Natur müssen grundlegend umgekrempelt werden. Stephan Lessenich diagnostiziert eine Gesellschaft in der nichts mehr normal ist und eine Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruches. Philipp Staab sieht einen Übergang von einer historischen Epoche der Selbstgestaltung hin zu einem neuen Zeitalter der Selbsterhaltung. Aber der Literaturwissenschaftler Moritz Rudolph, Redakteur des Philosophie Magazins, verspricht uns drohend: Wir alle werden Könige.